Bläserklassen in der Orientierungsstufe

Das pädagogische Konzept

Im Rahmen einer national und international anerkannten Studie beschreibt Prof. H. G. Bastian (Lehrstuhl für Musikpädagogik an der Goethe-Universität Frankfurt a. M.) das enorme pädagogische Potential von Bläserklassen wie folgt: „Instrumentalspiel und Musizieren im Ensemble beeinflussen das Sozial- und Gruppenverhalten von Kindern beeindruckend positiv“. Mit der Einrichtung von zwei Bläserklassen ab dem 5. Schuljahr, jeweils eine in der hbf/is und der Regelschule (GTS), möchten wir den zukünftigen Schülerinnen und Schülern der Orientierungsstufe einen Zugang zu diesem Potential ermöglichen.

Was ist das?

Bläserklasse bedeutet "Musik begreifen durch Musik machen". Alle Schülerinnen und Schüler einer Klasse erlernen im Musikunterricht ein orchesterfähiges Blasinstrument im Klassenorchester. Der Unterricht in der Bläserklasse ist die Kombination aus praxisbezogener Vermittlung der für die 5. und 6. Jahrgangsstufe vorgesehenen Inhalte des gymnasialen Musikunterrichts und dem Erwerb von grundlegenden Fertigkeiten auf einem Blasinstrument. Im Zusammenspiel von Querflöte, Klarinette, Altsaxophon, Tenorsaxophon, Trompete, Posaune, Horn, Euphonium und Tuba entsteht von Anfang an ein abwechslungsreicher und motivierender Orchesterklang.

Wohin führt das?

Die allgemeinen Auswirkungen eines Klassenorchesters auf die Klassengemeinschaft und die persönliche Entwicklung der einzelnen Schüler zeigt sich positiv u. a. in den Bereichen Toleranz, Teamfähigkeit, Motivation, Lernbereitschaft, Konzentrationsfähigkeit, Lernleistungen und Emotionalität. Weiterhin erhalten die Schüler ein größeres und tieferes Musikverständnis durch das eigene Musizieren.

Wie sieht das an der hbf/is aus?

Ein neues Konzept für Mainz. Ergänzend zu dem Unterricht als Klassenorchester werden diese Schüler an der hbf/is wöchentlich Instrumentalunterricht in Kleingruppen durch das Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz erhalten. Die Einbindung dieses professionellen Kooperationspartners unterstreicht die hohe Qualitätsstufe des Gesamtkonzeptes. Der monatlicher Projektbeitrag für die Eltern pro Schüler von 45,00 € beinhaltet u. a. den Unterricht im Klassenorchester, die Registerproben, den Instrumentalunterricht durch das Peter-Cornelius-Konservatorium der Stadt Mainz, die Instrumentenausleihe und das Notenmaterial.

Wer ist angesprochen?

Kinder mit und ohne Vorkenntnisse auf irgendeinem Instrument, die Freude an Musik haben, können ein Blasinstrument erlernen. Kinder, die noch kein Instrument spielen, erhalten einen motivierenden und Erfolg versprechenden Weg zum Instrumentalspiel. Kinder, die schon ein Instrument spielen, können ein weiteres Instrument erlernen und damit vor allem die Freude am Zusammenspiel im Klassenorchester erleben. Nähere Projektinformationen erhalten Sie bei Frau Arand-Jakobs, Herrn Haberstock, Frau Münker, Herrn Schwehm und Herrn Walter. Das Bläserklassenteam freut sich auf die motivierende Arbeit mit den Bläserklassen.

Bläserklassen auf dem Bundesmusikschulkongress

Der Verband deutscher Musikschulen (VdM) veranstaltete mit dem Musikschulkongress im Congress Centrum Mainz den größten Bildungskongress Deutschlands. Drei Tage lang konnten sich Musikschullehrer aus ganz Deutschland in Mainz über neue Tendenzen und Unterrichtsmodelle informieren. Gleichzeitig war der Kongress eine Plattform für aktuelle kultur- und bildungspolitische Diskussionen.
Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltungen präsentierten sich die Bläserklassen 6 auf der VdM-Bühne vor der Rheingoldhalle mit einem anspruchsvollen Konzertprogramm. Das fachkundige Publikum konstatierte dem Bläserklassen-Ensemble für die nur eineinhalbjährige Ausbildungszeit einen sehr hohen Entwicklungsstand - Prädikat empfehlenswert! Auch diese positiven Rückmeldungen bestärken das OSG und das Peter-Cornelius-Konservatorium darin, die bestehende Kooperation weiter zu vertiefen und auszubauen.
Unterstützt wurden unsere jungen Musikerinnen und Musiker von einem Lehrerteam der Fachschaft Musik (Frau Münker, Herr Noeken, Herr Plischke und Herr Schwehm) und von vielen helfenden Händen im Hintergrund - danke!